Pro Cherisy

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Unsere Cherisy

Menschen brauchen Freiräume, um sich als Persönlichkeit entwickeln und sich kreativ entfalten zu können.

Kontinuierliche Wohnraumverdichtung und Zeitverdichtung haben dazu geführt, dass das Konstanzer Cherisy-Areal in puncto Wohn- und Lebensraum, sowie in Sachen Solidarität und Gemeinschaftsgefühl seit Mitte der 90er Jahre Schritt für Schritt, Jahr um Jahr qualitativ eingebüßt hat.

Derzeit – im Jahre 2011, 2012 – treibt die Cherisyaner die akute Sorge der Nachverdichtung um:

ein idyllischer, naturumstandener, intensiv genutzter Fußballplatz (an welchem auch der alljährliche Musambara Cherisy Cup stattfindet) und eine multifunktional genutzte Wiesen werden verbaut.

Für das zu erwartende Verkehrsaufkommen durch diese neu zu bauenden Studentenwohnheime gibt es bislang kein schlüssiges Konzept.

Kinder, die aus der Cherisy Kindertagesstätte rennen, kommen nicht mehr mit Natur in Berührung, sondern mit Beton…

Wo die Natur gänzlich vertrieben wird, sinkt auch das Verständnis für ökologische, zirkuläre Prozesse. Das Wissen um diese Prozesse ist essentiell, um die Erde auch künftig bewohnbar zu halten. Aus dem Beispiel der Cherisy leiten wir hier bewusst eine ganz grundsätzliche Frage ab.

 

Aktuelle Infos zur Cherisy

Cherisy-Areal, mein kleines Dorf am Fuße des Fürstenberg...

Meine erste Begegung mit dem Cherisy-Areal war 1971, als die französischen Kasernen ihren Tag der offenen Tür (Kirmes) feierten. 1973 hatte ich meine Ausbildung als Nachrichtentechniker beim Fernmeldeamt in der Bücklestraße beendet und kam für Entstörungsfälle in den Außendienst. Alsbald wurde ich mit der Telefon-, Alarm- und Funktechnik in den drei Kasernen mit dem Schwerpunkt Cherisy vertraut gemacht. Hier war ich regelmäßig mit den französischen Soldaten und Generälen in Kontakt. Neben den dienstlichen Verpflichtungen spielten wir auch mal Skat bei einem guten Tropfen französischem Rotwein.


1981 begann ich bereits im Kellerbereich von Block 7, dort wo sich heute das Contrast befindet, mit einem Probelokal, wo ich bereits Schlagzeug, Percussion, Gitarre und Bass unterrichtete. Die langjährige Vision, eine musisch-soziokulturelle Einrichtung zu schaffen, konnte 1988 im Erdgeschoss auf 200 m2 Fläche beginnen. Die Musikwerkstatt Musambara befindet sich seit 1988 dort, wo früher einmal die Wache und das Tagesgefängnis waren. (Poste de securité)

Das kleine Dorf Cherisy am Fuße des Fürstenberg war für mich bis 1996 eine kulturelle Insel mit vielen kreativen Freundschaften, Zeit und Muse, Solidarität, kooperativen Nachbarschaften, Abenteuerspielplätzen für Kinder. Die Pflanzen- und Vogelwelt boten bis dahin eine friedliche Idylle. Der Standort Cherisy war für einen aus der 68er-Zeit stammenden, kreativen Klangkünstler wie mich genau das Richtige. Hier will ich mitgestalten mit der Leitidee: „Elementare und weiterführende Erfahrungen mit Material, Körper und Klang“ und zur Begegnung von allen Generationen einen Beitrag leisten.

Nach 15 Jahren Neubebauung möge wieder mehr Solidarität, Zeit und Muse in mein kleines Dorf Cherisy einkehren.

Es grüßt herzlichst,
Bernhard Gedrat

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